Mühlengeschichte
Die Errichtung der Herrnmühle liegt über 700 Jahre zurück und sicherlich verbergen sich noch einige Geschichten und Geheimnisse in ihren Mauern. Nichtsdestotrotz lässt sich ihre Geschichte rechtgut zurückverfolgen.
Seit 1287 gehörte die Mühle des Dorfes dem Kloster Bildhausen. So entstand damals auch ein Streit um das Recht, in der einzigen Mühle der Gemeinde Getreide zu mahlen. Dieser Disput konnte 1547 durch eine Übereinkunft beigelegt werden: für die Gemeinde durfte nur bei Nacht, für die Klosterherrn aber am Tage gemahlen werden, daher auch der Name Herrnmühle. Erst nach lange Bitten erlaubte der Abt im Jahre 1548 der Gemeinde den Bau einer eigenen Mühle. Diese neue Mühle erhielt dann bezeichnenderweise den Namen Neumühle. 1751 veranlasste Abt Engelbert den Neubau der Herrnmühle.
Während der Säkularisation im Jahre 1803 ging die Mühle in Privatbesitz über. Seit 1846 ist die Mühle, nach diversen Eigentümern, im Besitz der Familie Ress. Hier ist übrigens auch der 1913 nach Amerika ausgewanderte und spätere Ringerweltmeister (1921) Ludwig Ress, genannt Cyclone, aufgewachsen.
Im Laufe der Zeit wurde die Wasserkraft der Mühle nicht nur für den Betrieb der Mühle verwendet, sondern auch für den Antrieb des Sägewerkes. Um die Konkurrenzfähig zu erhalten, wurde die Mühle 1934 modernisiert und erweitert. Als sinnvoll erschien hier der Ausbau des Dachgeschosses in Form eines Turmes. 1970 erging es der Herrnmühle nicht viel anders wie auch anderen Mühlen zu dieser Zeit. Der Betrieb musste Aufgrund des zu starken Wettbewerbes eingestellt werden.
Nach und nach wurde der Bestand für den Feriengäste ausgebaut. Noch heute erinnert das noch immer bestehende Wappen des Abtes Engelbert und die zum Teil in die Ferienwohnungen integrierten Maschinen an die wechselvolle Geschichte der Mühle.